Innere Sicherheit – praxisnah

Denkt man an „Innere Sicherheit“, so weckt man meist Assoziationen zu Schleierfahndung, betonbollerbewehrten Weihnachtsmärkten oder Cyberattacken. Innere Sicherheit ist aber auch ganz normaler Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Wobei, was heißt normal?

Bevölkerungsschutz, wie ihn beispielsweise die Feuerwehren, aber auch der Rettungsdienst oder das Technische Hilfswerk betreiben, ist nicht mehr nur der Dreiklang aus „Löschen, Retten, Bergen“. Neue Bedrohungen sind hinzugekommen. Ganz real zum einen großskalierte Terroranschläge mit vielen Opfern – man spricht von einem „Massenanfall von Verletzten (MANV)“ – und immer realer werdend, tiefgreifende Cyberattacken, die ganze Gesellschaftsbereiche innerhalb von Sekunden lahmlegen können


Sogenannte sämtliche Behörden- und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben müssen sich, nicht nur die Polizei, auf neue Szenarien einstellen. Der Arbeitskreis für Außen- und Sicherheitspolitik an der Phillips-Universität Marburg hat dazu am 14.12.2019 als Jahresabschlussexkursion die Berufsfeuerwehr der Stadt Frankfurt a. M. besucht und sich die Fähigkeiten der Feuerwehr im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz erläutern lassen. Die rund dreistündige Führung über das Gelände des Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienstzentrums (BRKZ) / Feuerwache 1 in Frankfurt Eckenheim vermittelte einen detaillierten Einblick in die Technik und den Einsatzalltag einer Berufsfeuerwehr. Spezialausrüstung, wie Zweiwegefahrzeuge zum Einsatz auf Schienen und in U-Bahntunneln, Führungs- und Einsatzleitmittel oder leistungsstarke Notstromaggregate zur Astellung der Stromversorgung kritischer Infrastruktur zeigt anschaulich Sicher die Fähigkeiten der Berufsfeuerwehr im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Besonders spannend war ein Rundgang durch das angeschlossene Ausbildungszentrum der Berufsfeuerwehr Frankfurt. Ein Highlight war mit Sicherheit der originale U-Bahnzug der Frankfurter Verkehrsbetriebe, an dem die Feuerwehrleute die Rettung und Bergung von Personen an und in U-Bahntunneln trainieren können.


Wir danken uns herzlich bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt für die spannende und lehrreiche Führung. Wenige der Exkursionsteilnehmer*innen konnten sich zuvor vertieftes Wissen über den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz aneignen. Die Führung vermochte, Wissenslücken zu schließen und animierte dazu, auch in Zukunft dieses interessante Feld der Sicherheitspolitik nicht unbeachtet zu lassen. Wir wünschen allen Teilnehmer*innen, sowie den Kameradinnen und Kameraden der Berufsfeuerwehr Frankfurt a. M. frohe Weihnachten und einen guten Jahresabschluss.